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Kultur

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Schnittcyclamen

Schnittcyclamen

Die Unterschiede zwischen der Schnittblumenkultur und einer herkömmlichen Topfpflanzenkultur sind im Grunde genommen sehr gering. Der grundlegende Unterschied besteht in der Verbesserung der Präsentation und der Vasenhaltbarkeit.

Die Kulturtechniken für Schnittblumen werden durch den Pflanzkalender und die Wahl der am besten geeigneten Sorten bestimmt.

Diese Sortenauswahl basiert auf mehreren Studien, in deren Verlauf die Vasenhaltbarkeit und der Ertrag unserer gesamten großblumigen Halios® Serie untersucht wurde.

Bestimmte Krankheiten und Schädlinge schaden direkt der Qualität und dem Blütenwachstum, wobei große Schäden angerichtet werden können.

Die richtige Vorbereitung und Verpackung der Schnittblume können von entscheidender Bedeutung für eine lange Vasenhaltbarkeit beim Blumenhändler und Verbraucher sein.

> Kulturübersicht

Pflanztablett

Zur leichteren Handhabung und vor allem besseren Belüftung empfiehlt sich die Kultur auf offenen Pflanztabletts.

Pflanztopf

Durchmesser 14 bis 18 cm im Tontopf, um die Wurzelhaftung am Topf zu fördern und so insbesondere den Erntevorgang zu erleichtern.

Ein größerer Topfdurchmesser kann die Blüte verzögern, allerdings erlaubt dies gleichzeitig, den Erntezeitraum zu verlängern.

Substrat

Gut drainiert und belüftet (10% Perlit) - 1 kg PG mix/m3.

Klima

Lichtstärke zwischen 300 und 400 W/m²

Mindesttemperatur nachts 14 – 15°C

Höchsttemperatur tagsüber 20 – 25°C

Belüftungstemperatur bei 20 – 25°C

Es ist prinzipiell möglich, die Mindesttemperaturen auf 12°C zu senken, falls die Klimatologie in der Gegend trocken und hell ist.

Düngung

NPK = 1 / 1 / 3 bis Oktober, um eine übermäßige Stickstoffzufuhr zu vermeiden und die Kalizufuhr zu fördern. Gesamtleitfähigkeit 0,7 – 1 mS/cm.

Nach Oktober zu einem Verhältnis von 1 / 1 / 2 übergehen, um den Knospenansatz zu fördern. Gesamtleitfähigkeit 1,5 – 1,8 mS/cm.

Pflanzenschutzbehandlung

Die Pflanzenschutzbehandlungen sind die gleichen wie bei der Topfpflanzenkultur, wobei wir genauer auf die Schädlinge und Krankheiten eingehen, die direkt die Blüte beeinträchtigen können.

> Pflanzkalender

Sämtliche Studien wurden anhand unserer Halios® Serie durchgeführt. Der Pflanzkalender ist somit identisch mit demjenigen, der bereits für die Kulturen von Oktober/November bis Februar/März existiert.

Hinsichtlich der Optimierung der Erntequalität ist für die nördlicheren Gebiete Europas eine frühe Ernte zwischen Oktober und Januar vorzuziehen. In den südlicheren Gebieten erstreckt sich der beste Erntezeitraum von Dezember bis März.

Diese Aufteilung des Pflanzkalenders entspricht der zweckmäßigen Ausrichtung der Lichteinstrahlung sowie der Temperaturen an unserer Halios® Serie. So lassen sich für die Erzeugung im südlichen Europa übermäßige Hitze während der Blütezeit und im nördlichen Europa hohe Energieausgaben für die Ernte umgehen.

Der Pflanzkalender für das nördliche Europa beinhaltet eine Reihe praktischer Tipps zur Optimierung Ihrer Ernte:

  • Umtopfen zwischen Kalenderwoche 20 und 22 mit pikierten Pflanzen.
  • Topfgröße von 1 bis 1,5 Liter für mehr Flexibilität beim Gießen. Geringere Gefahr der Wurzelerstickung.
  • Anpassung der Leitfähigkeit der Düngerzufuhr an die Bewässerungshäufigkeit. Je geringer die Bewässerungshäufigkeit ist, um so mehr erhöht sich die Leitfähigkeit.
  • Eine zu kleine Pflanzengröße am Sommerende bedingt eine schwache Remontierfähigkeit der Knospen und Blüten.

 

Der Pflanzkalender für das südliche Europa beinhaltet eine Reihe praktischer Tipps zur Optimierung Ihrer Ernte:

  • Umtopfen zwischen Kalenderwoche 24 und 26 mit pikierten Pflanzen.
  • Topfgröße von 1,5 bis 2 Liter, um über eine höhere Wasserreserve zu verfügen und bei starkem Wachstum eine verstärkte Wasserzufuhr aufnehmen zu können.
  • Anpassung der Leitfähigkeit der Düngerzufuhr an die Bewässerungshäufigkeit. Je geringer die Bewässerungshäufigkeit ist, um so mehr erhöht sich die Leitfähigkeit.
  • Übermäßiges Wachstum kann zu häufigen Störungen des Wasserhaushalts und einer schwachen Lichteinstrahlung im Knospenbereich führen.

 

 

Topf

Umtopfen

Ernte

Nordeuropa

14-15 cm

KW 20-22

Okt. - Januar

Südeuropa

16-18 cm

KW 24-26

Nov. - Februar

 

> Sortenuntersuchung – Ertrag

Wie bereits erwähnt erfolgte die Auswahl innerhalb unserer Halios® Serie. Diese Sorte umfasst innovative Kreationen, welche die Schnittblumenkultur um originelle Formen und Farben bereichern. In unserem Betrieb haben wir einen Testversuch zur Bewertung des Ertrages und der Vasenhaltbarkeit durchgeführt.

Der Pflanzkalender ist an die in Südfrankreich herrschenden Klimabedingungen angepasst.

 

 

Aussaat

Umtopfen

Blütebeginn

Ernte

Halios CURLY®

8

24

44

52-08

Halios

10

26

42

52-08

 

Im Anschluss an die Ergebnisse unserer Versuche haben wir den Ertrag jeder einzelnen Farbe analysiert. Der Ertrag wird in Stielen pro Pflanze und pro Woche ausgedrückt, sowie als Gesamtertrag pro Pflanze in neun Erntewochen.

Bei den Angaben zu den Gesamterträgen pro Saison sind je nach der Nachfrage des Marktes höchst unterschiedliche Werte zu finden, wobei auch die Klimabedingungen in Südfrankreich, wo unser Versuch durchgeführt wurde, zu berücksichtigen sind.

Der empfohlene Erntezyklus ist wöchentlich.

 

 

Stiel/

Woche

Stiele

insgesamt

 Halios CURLY® Weiß - 2525

4,7

42,3

 Halios Magenta geflammt - 2150

5,2

46,8

 Halios Victoria 50 - 2700

5,3

47,7

 Halios Magenta geflammt Decora - 2200

5,7

51,3

 Halios CURLY® Lachsscharlach gefranst - 2420

6,3

56,7

 Halios Lachs geflammt exp - 2998

6,7

60,3

 Halios Victoria 50 Mischung - 2890

7,2

64,8

 Halios Victoria 50 Lachs - 2730

7,2

64,8

 Halios Fuchsia exp - 2998

7,7

69,3

 Halios FANTASIA® Fuchsia leuchtend gefranst exp - 2998

8,0

72

 Halios FANTASIA® Dunkelviolett - 2395

8,1

72,9

 Halios FANTASIA® Dunkelviolett gefranst - 2495

8,2

73,8

 Halios FANTASIA® Magenta - 2305

8,4

75,6

 

> Sortenuntersuchung – Haltbarkeit in der Vase

Parallel zum Ertragstest der einzelnen Farben haben wir eine Studie zur Vasenhaltbarkeit aller unserer Cyclamen durchgeführt. Eine Hälfte der Stiele wurde nur unten angeschnitten, die andere Hälfte 1 bis 2 cm hoch gespalten, um die Wasseraufnahme zu verbessern. So konnten beide Systeme verglichen werden. Die Ernte erfolgte prinzipiell nur bei optimaler Wasserversorgung der Pflanze. Dieser Haltbarkeitstest der Stiele wurde bei Umgebungstemperatur im Gewächshaus mit Wasser ohne jeglichen Zusatz durchgeführt.

 

Das Ergebnis der Vasenhaltbarkeit wird in Wochen ausgedrückt:

 

 

Normaler Stiel

Gespaltener Stiel

 Halios Magenta geflammt

2,1

2,5

 Halios Fantasia Fuchsia leuchtend gefranst - exp

2,3

2,8

 Halios Magenta geflammt Decora

2

3

 Halios Lachs geflammt - exp

2,4

3

 Halios Fantasia Dunkelviolett gefranst - exp

2,6

3

 Halios Fuchsia exp

2,4

3,1

 Halios Fantasia Dunkelviolett

2,9

3,1

 Halios Weiß gefranst

2,7

3,3

 Halios Fantasia Magenta

3,2

3,3

 Halios Lachsscharlach gefranst - exp

2,8

3,5

 Halios Victoria 50

3,5

3,6

 Halios Victoria 50 Mischung

3,5

3,8

 Halios Victoria 50 Lachs

4

4

 

 

Bei den Ergebnissen fällt die gute Vasenhaltbarkeit der beiden Serien Victoria 50® und Fantasia des Halios® Sortiments mit einem Mittelwert von 3 bis 4 Wochen auf.

Weiterhin ist zu betonen, wie wichtig es ist, die Stiele am unteren Ende zu spalten. Bei manchen Sorten kann die Vasenhaltbarkeit um bis zu einer Woche verlängert werden, wobei dieser Wert durchschnittlich 15% beträgt und bei bestimmten Sorten bis zu 30% erreichen kann. Bei den Sorten mit der besten Haltbarkeit beeinflusst das Spalten des Stiels das Ergebnis in geringerem Maße.

Es gibt weitere Techniken zur Verbesserung der Wasseraufnahme, allerdings ist dabei immer auf die Stabilität der Stiele zu achten. Es dürfen keine Befestigungselemente verwendet werden, die das Stielgewebe verletzen können. Die Vasenhaltbarkeit geknickter oder beschädigter Stiele ist ausgesprochen gering.

 

Sind Nekrosen am Rand der Blütenblätter und der Verlust der gesamten Blütenkrone festzustellen, bedeutet dies das Ende der Vasenhaltbarkeit der Cyclamenstiele. Der Verlust der Blütenkrone kann durch die Bestäubung beschleunigt werden, daher sind alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die Bestäubung durch Insekten, insbesondere Bienen und Hummeln, zu verhindern. Zu den vorbeugenden Maßnahmen zählt das Anbringen von Insektenschutznetzen mit geeigneter Maschengröße an den Öffnungen.

Das Nährstoffgleichgewicht wird durch den Gehalt an löslichen Kohlenhydraten ausgedrückt. Der Zuckergehalt ist je nach Helligkeit und Temperatur unterschiedlich.

Die Temperaturschwankungen im Verlauf des Vasenlebens führen zu einem schnelleren oder langsameren Verbrauch dieser Zuckerreserven. Wie auch bei anderen Schnittblumen kanndie Dauer des Vasenlebensdurch eine zeitweilige Kühlung (5-10°C) verlängert werden.

> Vorbereitung und Verpackung

Die Ernte muss möglichst morgens erfolgen, die Stiele sind turgeszenter und leichter zu fassen. Die Pflückmethode besteht darin, den Stiel am unteren Ende zu halten und gleichzeitig zu drehen und ihn dann mit einem kräftigen Ruck von der Pflanze abzuziehen. Bei diesem Vorgang ist darauf zu achten, dass das Stielgewebe nicht gequetscht wird.

Wie bereits erwähnt kann zum Zeitpunkt der Ernte eine längere Vasenhaltbarkeit durch einen 1-2 cm langen Einschnitt unten am Stiel sichergestellt werden. Bei diesem Vorgang ist darauf zu achten, dass die Stiele und Blütenblätter keinerlei Verletzung aufweisen, die durch Insekten oder irgendeine Art von Phytotoxizität hervorgerufen wurde.

Die Länge der Stiele beträgt je nach Sorte und Jahreszeit 20 bis 30 cm.

Die besten Ergebnisse werden mit demineralisiertem Wasser oder Wasser mit sehr niedriger Leitfähigkeit erzielt. Durch sonstige Produkte mit einem höheren osmotischen Druck wird nur die korrekte Wasseraufnahme durch die Stiele verhindert.

Verletzungen (Schrammen, Schürfungen, usw.) oder Schäden durch Insekten werden beim Transport schnell durch Botrytis befallen.

Es gibt mehrere Verpackungsarten:

  • Plastikbecher oder Wachskartons mit Wasser (Anmerkung: mit relativ niedrigem Wasserstand im Becher). Bei geeigneter Größe können insgesamt 10 bis 15 Stiele verpackt werden.
    Vorteil: Einfaches und kostengünstiges System.
    Nachteil: Es besteht die Gefahr der Beschädigung oder Benässung der Blütenblätter durch diese Wasserreserve, was zu Botrytis-Befall führen kann.
  • Weitere Verpackungsoption (im Teststadium): Kleine warmgeformte und mit Luft gefüllte Plastiktüten, die in Kartons gelegt werden.
    Vorteil: Einfache Lagerung für den Transport, keine Wasserspritzer.
    Nachteil: Dieses System setzt eine spezielle Maschine mit hohem Kapitalaufwand voraus.

 

Die optimale Transporttemperatur beträgt 8°C.

> Krankheiten, Schädlinge und Behandlung

In den vorigen Kapiteln wurden die Krankheiten und Schädlinge erörtert, von denen Cyclamen am häufigsten befallen werden. In diesem Abschnitt zählen wir diejenigen auf, die direkt die Blüte beschädigen.

Die Behandlungen sind identisch mit denen, die für die Topfpflanzenkultur eingesetzt werden.

Die Schädlinge, die direkt die Blüten befallen können, sind:

  • Thrips (Frankiniella occidentalis)
  • Cyclamenmilbe (poliphagotarsonemus latus)

 

Die häufigste Krankheit, die direkt die Blüten und die gesamte Pflanze befällt, ist Botrytis.

THRIPS

Die Thrips-Bekämpfung erfordert eine besondere Überwachung, häufig wird mit der Behandlung zu spät begonnen. Es empfiehlt sich, vorbeugend zu behandeln. Zu diesem Zweck gibt es Erkennungssysteme durch Fallen zur Zählung und Aktivierung der Behandlungen.

CYCLAMENMILBE

Die Cyclamenmilbe kann während des gesamten Kulturzyklus auftreten – vom Keimstadium bis zur Blüte. Eine regelmäßige Kontrolle ermöglicht die schnelle Beseitigung verdächtiger Pflanzen.

 

Zur Vorbeugung können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Reduzierung der Feuchtigkeit (60-75%), um ein für die Milben ungünstiges Klima zu schaffen.
  • Aufrechterhaltung der Temperatur zwischen 20 und 25°C.
  • Vermeidung der übermäßigen Zufuhr von Stickstoff- und Kalidünger, diese können die Lebenserwartung der Milben stimulieren und erhöhen.

BOTRYTIS

Botrytis cinerea ist verantwortlich für die Graufäule bei Cyclamen und befällt die Pflanzen in allen Stadien. Die Klimabedingungen der Cyclamen-Kultur (15-20°) bilden ideale Voraussetzungen für die Ausbreitung des Pilzes. Der Befall durch Botrytis cinerea stellt eine permanente Bedrohung dar. Er kann sämtliche Pflanzenorgane in allen Wachstumsstadien befallen.

Die Kontrolle des Klimas in den Gewächshäusern ist eine Priorität. Folgende Maßnahmen sind zu ergreifen:

  • Geschlossene Atmosphären vermeiden (Reduzierung der Luftfeuchtigkeit, die nicht über 80% liegen darf).
  • Zu starke Temperaturschwankungen vermeiden, die zur Bildung von Kondenswasser auf den Blättern führen.
  • Bewässerung vorzugsweise am frühen Vormittag, ohne dabei die Blätter zu benässen.
  • Darauf achten, dass die Pflanzen nachts relativ trocken sind.
  • Zugluft vermeiden, da diese die Verbreitung der Sporen fördert.

 

Weitere Maßnahmen:

  • Ausschließlich nicht kontaminiertes Saatgut verwenden.
  • Pflanzenreste sowie verwelkte Blätter oder Blüten aus den Kulturen entfernen.
  • Die Gewächshäuser sauber halten.
  • Die Pflanzen nicht zu dicht pflanzen, damit sich die Blätter nicht berühren.
  • Die Pflanzen beim Pikieren möglichst vorsichtig behandeln, um das Pflanzengewebe nicht zu verletzen.
  • Kranke Pflanzen vernichten.
  • Auf die richtige Ernährung der Pflanzen achten, ein unausgeglichenes Stickstoff/Kali-Verhältnis mit einem zu hohen Stickstoffanteil führt zu weicheren und damit empfindlicheren Trieben.

 

Botrytis cinerea ist unempfindlich gegen den pH-Wert.

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Schnittcyclamen :

S.A.S Morel Diffusion

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83600 Fréjus - France

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