Je nach biologische Qualität des Wassers, (die Qualität des Wassers hängt mit ihrem Ursprung zusammen) können einige Kontaminierungsrisiken als Folge auftreten.
Es wird empfohlen, vor Gebrauch mikrobiologische Tests durchzuführen.
Die Nährlösung weist wie das Substrat eine hohe Anfälligkeit für Krankheiten auf.
Zu Beginn der Kultur ist die Mikroflora im Wurzelbereich zu klein um erfolgreich Krankheitserreger zu bekämpfen. Die mikrobiologische Qualität des Substrats, sowie die verschiedenen Krankheitsüberträger (z. B. Insekten) können durch vorbeugende Maßnahmen und eine chemische Bekämpfung kontrolliert werden. Somit kann das für die Bewässerung und die Herstellung von Nährlösungen verwendete Wasser zu der Hauptansteckungsquelle werden.
Die erforderliche Wasserqualität muss deshalb kontrolliert und überwacht werden.
Dafür müssen zuverlässige Kriterien festgelegt werden, die während der gesamten Kulturdauer kontrolliert werden können. Die biologische Wasserqualität hängt mit ihrer Quelle zusammen (öffentlichen Wasserleitungen, Brunnen oder Regenwasserzisternen, Rückhaltebecken oder Flusswasser). Im Allgemeinen bieten die drei letzten Möglichkeiten ein Wasser aus eher mittelmäßiger Güte. Eine Ausnahme bildet jedoch das Regenwasser, dessen Güte direkt durch die Lagerbedingungen beeinflußt wird.
Um die Entwicklung einer Verseuchung, und besonders bei wiederverwendetem Wasser, (Brauchwasser, Industriewasser) verfolgen zu können, wird die Nährlösung selbst mikrobiologisch untersucht. In der Praxis heißt dies, dass es möglich ist, die verschiedenen Mikrobenarten ausfindig zu machen, vorausgesetzt, deren Menge unterschreitet nicht den für die Erfassung notwendigen Wert. Darüber hinaus können einige Mikroorganismen nicht kultiviert werden.
Heutige Erfassungsverfahren verwenden spezielle Antikörper gegen diese Mikro-Organismen (ELISA - Verfahren) oder die DNA - Amplifikation durch die PCR-Technik.
Jedoch erlauben solche Techniken nur eine globale Feststellung der Mikro-Organismen ohne darauf zu achten, ob sie krankheitserregend oder harmlos sind. Im Allgemeinen ist es schwierig die tatsächlichen Risiken einer Krankheitsübertragung im Zusammenhang mit der Anwendung einer Nährlösung einzuschätzen.
Um die Risiken zu reduzieren, kann der Einsatz von Maßnahmen physischer, chemischer oder biologischer Art in Betracht gezogen werden.
Die Zuggabe von Pflanzenschutzmitteln in die Nährlösung ist heute gängige Praxis.
Es betrifft nur einen Teil der Nährlösung und ist nie absolut. Die Einführung von gegenwirkenden Organismen kann in Erwägung gezogen werden.
Selbst die Temperatur der Nährlösung spielt eine Rolle in der Vermehrung und der Erhaltung der Krankheitserreger (Ref.: Lemanceau - Et all. 1995).
Arbeiten aus dem Jahre 1995 haben auch gezeigt, dass der durch Sauerstoff erzeugte schwache Teildruck der Nährlösung einige Pythiumarten fördert, die dann aggressiver werden.
Lemanceau P., Letard M., Steinberg C.– Biologische Qualität der Nährlösung – PHM. Revue horticole – No 363 – Oktober 1995 – Seiten 24 – 29.
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