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Schmarotzer

Wickler

Die Raupen / Larven der Falter (Wickler) verursachen Schäden an Cyclamen, speziell an jungen und ausgewachsenen Blättern.  

Im allgemeinen werden durch den Einsatz chemischer Mittel gegen Thrips auch Wickler vernichtet;  trotzdem ist es wichtig darauf zu achten, dass diese Insekten sich nicht vermehren, denn  nach Befall sind diese Cyclamen unverkäuflich.

> Einleitung

Wickler sind Insekten aus der Klasse der Lepidoptera (Schmetterling und Motten/Falter), Unterordnung Tortricoidea (Wickler).

Wie bei allen Faltern erstreckt sich die Entwicklung über 4 Stadien:

  • Ei-Stadium
  • Raupen-Stadium mit einem sehr stark entwickelten Kopf und robusten Kiefern, 3 Paar echte Vorderbeine und hinten Kranzfüße/Scheinfüße (5 Abdominalfußpaare). Es folgen 4-5 Häutungsungsstadien, in welchen die Raupen/Larven sich nicht ernähren.
  • Verpuppung, Endstadium im Wachstum als Raupe
  • Falter-Stadium

 

Die Raupen der Wickler beschädigen, ähnlich wie Eulenraupen (Familie der Noctuidae), besonders Kulturen von Blüten- und Zierpflanzen wie z.B. Cyclamen. Die Wickler verdanken ihren Namen der Tatsache, dass die Raupen die Blätter ihrer Nahrungspflanze zusammenrollen (=Wickel). Die Larven der Tortricidae entwickeln sich phytophag, pflanzenfressend in eingerollten Blättern.

Andere Arten leben in eingerollten Blüten oder in der Blattachse der Stängel, in Rinden, Gallen und in Früchten.

> Der Geflammte Rebenwickler (Clepsis spectrana syn. Cacoecia costana)

Der Geflammte Rebenwickler ist eine bekannte Art die man in Zentral und Nord-Europa auf krautigen Pflanzen, auf verschiedenen Zierpflanzen und im Gewächshaus findet. Unter Glas ist er ein besonders hartnäckiger Schädling, der Zierpflanzenkulturen wie Rosen, Gerbera, Azaleen und Cyclamen befällt.

1 > Morphologische Eigenschaften

1.1 > Falter:

  • 15 bis 24 mm Flügelspannweite (das Männchen ist kleiner als das Weibchen)
  • die vordere Flügel sind ocker bis gelblich gefärbt, auf jedem Flügel befindet sich ein brauner Fleck, der, zusammen mit dem anderen, eine Art « V » auf beiden Flügeln bildet. 
  • die Hinterflügel sind hellgrau
  • die Fühler sind fein und lang

1.2 > Eier:

  • Orangefarbig, flach und oval
  • per Häufchen von ca. 10 bis 70 Eiern auf Blätter abgelegt
  • Schlupfzeit 2 bis 3 Wochen nach dem Eiablage

1.3 > Raupe:

  • 8 bis 25 mm lang
  • Dunkelgrün bis schwarz, heller auf der Rückseite
  • Kopf und Rücken schwarz glänzend oder braun-schwarz
  • wenig behaart
  • 4 Paar Beine im Hinterleibbereich

1.4 > Puppe:

  • 10 bis 14 mm lang
  • schwarz matt
  • längliche Form

2 > Lebenszyklus

Wie bei den Eulenwickler (Familie der Noctuidae), fliegen die Rebenwickler nicht tagsüber. Sie werden erst ab der Abenddämmerung aktiv.

Im Gewächshaus trifft man diesen Wickler das ganze Jahr hindurch; hier produziert er 8 bis 12 ineinandergreifende Generationen. Draußen beobachtet man nur 2 Generationen, eine erste zwischen Anfang Juni und Juli, eine zweite im August und September. Es folgt ein Überwinterungsstadium für die, aus den durch die Erwachsenen der zweiten Generationen, gelegten Eier.

3 > Schäden an Cyclamen

Die Raupen treten von Mai bis September auf. Sie sind sehr gefräßig und ernähren sich von Blättern, Blüten, Blütenknospen und Trieben besonders von Jungtrieben. In einigen Fällen kann die Knolle auch mit befallen werden. Außer dem Verzehr von verschiedenen Pflanzenteilen, webt die Raupe Fäden, die sie nutzt, um zu Boden zu fallen, wenn sie gestört wird. In ihrem eingesponnenen Seidengürtel befestigen sie sich an ihrer Futterpflanze, was zur Folge hat, dass Blätter sich einrollen. Das Verpuppen findet auch in den Geweben, innerhalb der eingerollten Blätter statt.

Die Raupen verunreinigen die Pflanzen mit ihren Exkrementen. 

4 > Die Ausbreitung des Rebenwicklers

Von Anfang Juni bis Juli erscheint im Freien eine erste Faltergeneration, manchmal sogar früher. Die Wickler können ausgezeichnet fliegen und befallen die Gewächshäuser deshalb schnell. Die Ansteckung erfolgt dann von Haus zu Haus.

> Der Mittelmeer-Nelkenwickler

Cacoecimorpha pronubana verursacht im gesamten Bereich der Mittelmeerküste erschreckende Schäden. In der Cyclamen Kultur ist er ebenfalls anzutreffen.

1 > Morphologische Eigenschaften 

1.1 > Falter:

  • Durchschnittliche Flügelspannweite 20 mm
  • Hinterflügel gelb- ocker-braun
  • Kastanienbraune Zeichnungen auf den Vorderflügeln.

1.2 > Eier:

  • Ablage scheibenartig von 100 bis 200 Eiern ineinander gesteckt, auf Blattspreiten und Glasflächen
  • Jedes Weibchen kann ca. 600 Eier legen.

1.3 > Raupe:

  • Im letzten Stadium 20 bis 25 mm lang
  • Variable Farbe von Gelb bis Dunkelgrün oder Braun

2 > Lebenszyklus

Im allgemeinen beobachtet man jährlich 4 Generationen. Die Falter sind von April bis Oktober, mit einer « Spitze » in Mai / Juni und Ende August / September anwesend. Die Larven der dritten Generation überwintern.

3 > Mögliche Schäden

Die durch die Raupen verursachten Schäden sind beachtlich: Zerstörung der Endtriebe, der Blütenknospen, der jungen Blüten. Daraus resultiert eine Verlangsamung des Wachstums und eine Abnahme der Blütenmenge.

Mit ihren Exkrementen verschmutzen sie zusätzlich die oberen Pflanzenteile.

> Der Südafrikanische Nelkenwickler

1971 wurde Epichoristodes acerbella erstmals in Frankreich beobachtet. Er verursacht ähnliche Schäden wie der Mittelmeer Nelkenwickler. Die Falter der Südafrikanischen Nelkenwickler sind einfacher zu erkennen als die der Mittelmeer Nelkenwickler.

1 > Morphologische Eigenschaften

1.1 > Falter:

  • durchschnittliche Flügelspannweite 14 bis 18 mm (das Männchen ist kleiner als das Weibchen)
  • Gelbliche Vorderflügel mit kleinen dunklen Punkten bei Männchen und ockergelb bei Weibchen.
  • weiß-gräuliche Hinterflügel
  • Bildung eines dunklen Randfleckes auf den Hinterflügeln

1.2 > Eier:

  • hellgrüne Farbe
  • Ablage plattenförmig, 1 bis 1,5 mm

1.3 > Raupe:

  • 18 mm lang
  • grüne Färbung mit gelber Linie entlang des Rückenbereiches
  • Dunkelbraun glänzender Kopf

2 > Lebenszyklus

Die ersten Falter erscheinen von März bis Mai. Ab Juni greifen die Generationen ineinander über. Die Überwinterung der Larven findet hauptsächlich im Gewächshaus statt, da sie Minustemperaturen nicht überleben. Die Larven überwintern in den Trieben und in anderen Pflanzenteilen. Die Larve entwickelt eine starke Miniertätigkeit.

3 > Mögliche Schäden

Die Raupen sind starke Pflanzenfresser.

Die Jungblätter und die älteren Blätter werden regelrecht abgegrast und so durchlöchert bis sie vollkommen ausgetrocknet sind. Die Bildung des Seidenbands fördert das Drehen und das Einrollen der Blätter, die dann untereinander durch seidene Fäden verbunden sind.

Die Raupe kann auch Stängel minieren, was ein Absterben des oberen Stängelteiles verursacht.

Die Raupe befällt auch Blüten und Blütenknospen.

> Cnephasia incertana

Ein anderer Wickler, „Hellgraue Wickler Motte“ wurde ebenfalls an Cyclamen identifiziert. Obwohl sie Pflanzenfresser sind, werden diese Kolonien selten so groß um große wirtschaftliche Schäden anzurichten.

> Biologische Bekämpfung

  • in Gewächshäusern besteht durch den Einsatz von UV-Lampen eine gute Möglichkeit Individuen zu fangen und somit die Menge der im Gewächshaus anwesenden Wickler zu errechnen (z. B., C. spectran)
  • die Anwendung von den im Handel angebotenen Pheromonfallen (Lockstofffallen) erlaubt die Flugbewegungen zu verfolgen, und zwar vom Mittelmeer Nelkenwickler und Süd-afrikanischer Nelkenwickler.
  • die Ausbreitung der Wildpflanzen um die Gewächshäuser einschränken und die Pflanzenreste sammeln und verbrennen.
  • Manchmal gelangen natürliche Parasiten (Schlupfwespen) in das Gewächshaus und vernichten die Wickler. Die Ansteckungsgefahr nimmt stark ab. Die Schlupfwespen sind Trichogramma (= Eierparasiten). Sie legen ihre Eier in das Ei eines Wickler. Dieses entwickelt sich dort als Parasit und verhindert dadurch die Geburt der Raupen.
  • Seit den 60er Jahren ist Bacillus thuringiensis als biologisches Insektizid eingetragen. Die Bakterie synthetisiert ein Eiweißkristall, vergleichbar mit einer Vergiftung. Raupen, die die Blätter fressen, auf welchen die Bakterie sich befindet, sterben in den nächsten 2 bis 5 Tagen. In der Speiseröhre des Insektes verwandelt die Bakterie die Speiseröhreenzyme in einen aktiven Giftstoff. Dieser Giftstoff durchlöchert die Darmwände, dessen auslaufenden Inhalt den gesamten Stoffwechsel des Insektes stört. Darüber hinaus erlahmen die Kiefer der Raupe einige Stunden nach dem Fressen. Durch seine spezifische Wirkung ist dieser Bazillus nicht gefährlich für andere Insekten (Nützlinge).

 

Der Mittelmeer-Nelkenwickler und der Südafrikanische Nelkenwickler werden durch Bacillus thuringiensis serotyp 3a, 3b bekämpft.

 

Es befinden sich zahlreiche Präparate im Handel. Hierbei handelt sich um Produkte in Pulverform, die Resistenzsporen der Bakterie und den Eiweißkristall beinhalten.

Um den Ausbringungszyklus genau zu beachten, wird empfohlen, die vom Hersteller auf dem Etikett angegebenen Informationen einzuhalten. Bekannt ist, das die Wirkung dieser Produkte auf junge Raupen stärker ist. Da die Raupen noch einige Stunden nach der Einnahme der ersten Bakterien weiter fressen und dabei ihre Zerstörung fortsetzen, muss so früh wie möglich behandelt werden, um Schäden zu begrenzen.

Auch hängt die Wirkung dieser Bekämpfung von den klimatischen Bedingungen ab, was bedeutet, dass die Anwendung von Bakterien nicht in jedem Fall greift. So kann zum Beispiel für Cyclamen in bestimmten Ländern das Klima nicht feucht genug sein.

> Chemische Bekämpfung

Die jungen Raupen chemisch zu bekämpfen ist zu erwägen, denn wenn sie älter sind, weben und rollen sie sich in die Blätter ein und werden somit deutlich weniger zugänglich für Pflanzenschutzmittel.

Dennoch muss für einen umfassenden Schutz von Mai, Juni bis November gesorgt sein, indem man ei- und larventötende Insektizide sowie systemische Mittel kombiniert.

Eine frühzeitige Behandlung (bei Erscheinen des ersten Falters) sowie eine intensive Behandlung des Pflanzen Herzens sind sehr wichtig.

 

Gegen dieses Insekt nicht zugelassene Mittel haben während einiger Versuche Wirksamkeit gezeigt. Jedoch findet ihre Anwendung ausschließlich auf eigene Verantwortung statt.

 

Die ständige Entwicklung der Regelungen und der Zulassungen der Behandlungsmitteln, sowie dessen nationalen Unterschiede erlauben nicht den aktuellen Zulassungsstand zu berücksichtigen. Jeder Produzent muss sich deshalb bei dem zustandigen Pflanzenschutzamt informieren und die letzten Auflagen des Pflanzenschutzgesetzes zu beachten. Um die Wirkung des Wirkstoffes (Dosis) sowie die Kulturreaktion zu prüfen, (Phytotoxizität), wird empfohlen, eine vorherige Testanwendung an einem Pflanzenmuster durchzuführen.



Hinweis

In diesem Dokument werden Sie die Beschreibung von Kulturmethoden, die im Bereich der Cyclamenkultur im S.C.E.A. de Montourey (Fréjus / Frankreich) erprobt wurden. Diese Methoden basieren auf eigenen Erfahrungswerte sowie auf die Kenntnisse und die Verwendung von den als Referenz angegebenen Büchern.   Diese unter unseren klimatischen Bedingungen gewonnene Erfahrung in der Cyclamenkultur kann unter anderen Bedingungen einige Anpassungen notwendig machen, da natürliche Ereignisse die erhofften Ergebnisse vernichten können, wenn die Methodologie nicht genau befolgt wurde.   Wir weisen daraufhin, dass diese Hinweise und Anleitungen nur als Empfehlungen gelten und keine Erfolgsgarantie sind. Es wird empfohlen, vorherige Tests durchzuführen.

 

Schmarotzer :

S.A.S Morel Diffusion

2565, rue de Montourey
83600 Fréjus - France

International : +33 (0)4 94 19 73 04
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