Die Raupen / Larven der Falter (Wickler) verursachen Schäden an Cyclamen, speziell an jungen und ausgewachsenen Blättern.
Im allgemeinen werden durch den Einsatz chemischer Mittel gegen Thrips auch Wickler vernichtet; trotzdem ist es wichtig darauf zu achten, dass diese Insekten sich nicht vermehren, denn nach Befall sind diese Cyclamen unverkäuflich.
Wickler sind Insekten aus der Klasse der Lepidoptera (Schmetterling und Motten/Falter), Unterordnung Tortricoidea (Wickler).
Wie bei allen Faltern erstreckt sich die Entwicklung über 4 Stadien:
Die Raupen der Wickler beschädigen, ähnlich wie Eulenraupen (Familie der Noctuidae), besonders Kulturen von Blüten- und Zierpflanzen wie z.B. Cyclamen. Die Wickler verdanken ihren Namen der Tatsache, dass die Raupen die Blätter ihrer Nahrungspflanze zusammenrollen (=Wickel). Die Larven der Tortricidae entwickeln sich phytophag, pflanzenfressend in eingerollten Blättern.
Andere Arten leben in eingerollten Blüten oder in der Blattachse der Stängel, in Rinden, Gallen und in Früchten.
Der Geflammte Rebenwickler ist eine bekannte Art die man in Zentral und Nord-Europa auf krautigen Pflanzen, auf verschiedenen Zierpflanzen und im Gewächshaus findet. Unter Glas ist er ein besonders hartnäckiger Schädling, der Zierpflanzenkulturen wie Rosen, Gerbera, Azaleen und Cyclamen befällt.
Wie bei den Eulenwickler (Familie der Noctuidae), fliegen die Rebenwickler nicht tagsüber. Sie werden erst ab der Abenddämmerung aktiv.
Im Gewächshaus trifft man diesen Wickler das ganze Jahr hindurch; hier produziert er 8 bis 12 ineinandergreifende Generationen. Draußen beobachtet man nur 2 Generationen, eine erste zwischen Anfang Juni und Juli, eine zweite im August und September. Es folgt ein Überwinterungsstadium für die, aus den durch die Erwachsenen der zweiten Generationen, gelegten Eier.
Die Raupen treten von Mai bis September auf. Sie sind sehr gefräßig und ernähren sich von Blättern, Blüten, Blütenknospen und Trieben besonders von Jungtrieben. In einigen Fällen kann die Knolle auch mit befallen werden. Außer dem Verzehr von verschiedenen Pflanzenteilen, webt die Raupe Fäden, die sie nutzt, um zu Boden zu fallen, wenn sie gestört wird. In ihrem eingesponnenen Seidengürtel befestigen sie sich an ihrer Futterpflanze, was zur Folge hat, dass Blätter sich einrollen. Das Verpuppen findet auch in den Geweben, innerhalb der eingerollten Blätter statt.
Die Raupen verunreinigen die Pflanzen mit ihren Exkrementen.
Von Anfang Juni bis Juli erscheint im Freien eine erste Faltergeneration, manchmal sogar früher. Die Wickler können ausgezeichnet fliegen und befallen die Gewächshäuser deshalb schnell. Die Ansteckung erfolgt dann von Haus zu Haus.
Cacoecimorpha pronubana verursacht im gesamten Bereich der Mittelmeerküste erschreckende Schäden. In der Cyclamen Kultur ist er ebenfalls anzutreffen.
Im allgemeinen beobachtet man jährlich 4 Generationen. Die Falter sind von April bis Oktober, mit einer « Spitze » in Mai / Juni und Ende August / September anwesend. Die Larven der dritten Generation überwintern.
Die durch die Raupen verursachten Schäden sind beachtlich: Zerstörung der Endtriebe, der Blütenknospen, der jungen Blüten. Daraus resultiert eine Verlangsamung des Wachstums und eine Abnahme der Blütenmenge.
Mit ihren Exkrementen verschmutzen sie zusätzlich die oberen Pflanzenteile.
1971 wurde Epichoristodes acerbella erstmals in Frankreich beobachtet. Er verursacht ähnliche Schäden wie der Mittelmeer Nelkenwickler. Die Falter der Südafrikanischen Nelkenwickler sind einfacher zu erkennen als die der Mittelmeer Nelkenwickler.
Die ersten Falter erscheinen von März bis Mai. Ab Juni greifen die Generationen ineinander über. Die Überwinterung der Larven findet hauptsächlich im Gewächshaus statt, da sie Minustemperaturen nicht überleben. Die Larven überwintern in den Trieben und in anderen Pflanzenteilen. Die Larve entwickelt eine starke Miniertätigkeit.
Die Raupen sind starke Pflanzenfresser.
Die Jungblätter und die älteren Blätter werden regelrecht abgegrast und so durchlöchert bis sie vollkommen ausgetrocknet sind. Die Bildung des Seidenbands fördert das Drehen und das Einrollen der Blätter, die dann untereinander durch seidene Fäden verbunden sind.
Die Raupe kann auch Stängel minieren, was ein Absterben des oberen Stängelteiles verursacht.
Die Raupe befällt auch Blüten und Blütenknospen.
Ein anderer Wickler, „Hellgraue Wickler Motte“ wurde ebenfalls an Cyclamen identifiziert. Obwohl sie Pflanzenfresser sind, werden diese Kolonien selten so groß um große wirtschaftliche Schäden anzurichten.
Der Mittelmeer-Nelkenwickler und der Südafrikanische Nelkenwickler werden durch Bacillus thuringiensis serotyp 3a, 3b bekämpft.
Es befinden sich zahlreiche Präparate im Handel. Hierbei handelt sich um Produkte in Pulverform, die Resistenzsporen der Bakterie und den Eiweißkristall beinhalten.
Um den Ausbringungszyklus genau zu beachten, wird empfohlen, die vom Hersteller auf dem Etikett angegebenen Informationen einzuhalten. Bekannt ist, das die Wirkung dieser Produkte auf junge Raupen stärker ist. Da die Raupen noch einige Stunden nach der Einnahme der ersten Bakterien weiter fressen und dabei ihre Zerstörung fortsetzen, muss so früh wie möglich behandelt werden, um Schäden zu begrenzen.
Auch hängt die Wirkung dieser Bekämpfung von den klimatischen Bedingungen ab, was bedeutet, dass die Anwendung von Bakterien nicht in jedem Fall greift. So kann zum Beispiel für Cyclamen in bestimmten Ländern das Klima nicht feucht genug sein.
Die jungen Raupen chemisch zu bekämpfen ist zu erwägen, denn wenn sie älter sind, weben und rollen sie sich in die Blätter ein und werden somit deutlich weniger zugänglich für Pflanzenschutzmittel.
Dennoch muss für einen umfassenden Schutz von Mai, Juni bis November gesorgt sein, indem man ei- und larventötende Insektizide sowie systemische Mittel kombiniert.
Eine frühzeitige Behandlung (bei Erscheinen des ersten Falters) sowie eine intensive Behandlung des Pflanzen Herzens sind sehr wichtig.
Gegen dieses Insekt nicht zugelassene Mittel haben während einiger Versuche Wirksamkeit gezeigt. Jedoch findet ihre Anwendung ausschließlich auf eigene Verantwortung statt.
Die ständige Entwicklung der Regelungen und der Zulassungen der Behandlungsmitteln, sowie dessen nationalen Unterschiede erlauben nicht den aktuellen Zulassungsstand zu berücksichtigen. Jeder Produzent muss sich deshalb bei dem zustandigen Pflanzenschutzamt informieren und die letzten Auflagen des Pflanzenschutzgesetzes zu beachten. Um die Wirkung des Wirkstoffes (Dosis) sowie die Kulturreaktion zu prüfen, (Phytotoxizität), wird empfohlen, eine vorherige Testanwendung an einem Pflanzenmuster durchzuführen.
In diesem Dokument werden Sie die Beschreibung von Kulturmethoden, die im Bereich der Cyclamenkultur im S.C.E.A. de Montourey (Fréjus / Frankreich) erprobt wurden. Diese Methoden basieren auf eigenen Erfahrungswerte sowie auf die Kenntnisse und die Verwendung von den als Referenz angegebenen Büchern. Diese unter unseren klimatischen Bedingungen gewonnene Erfahrung in der Cyclamenkultur kann unter anderen Bedingungen einige Anpassungen notwendig machen, da natürliche Ereignisse die erhofften Ergebnisse vernichten können, wenn die Methodologie nicht genau befolgt wurde. Wir weisen daraufhin, dass diese Hinweise und Anleitungen nur als Empfehlungen gelten und keine Erfolgsgarantie sind. Es wird empfohlen, vorherige Tests durchzuführen.
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