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Die Spinnen

Die Spinnmilbe (Tetranychus urticae) vermehrt sich besonders unter trockenen und warmen Bedingungen.

Ihre Entwicklung fördert ein trockenes Klima begünstigt durch Tropfbewässerungssysteme sowie PC-gesteuerte Klimaanlagen. Sie bilden Netze unterhalb der Pflanze, stechen in die Pflanze und legen ihre Eier ab.

Die chemische Bekämpfung gegen Thrips ist auch gegen die Spinnmilben wirksam, kann aber, ist sie zu intensiv, zu Resistenzen führen.

Heutzutage scheint die biologische Bekämpfung eine ganz interessante Alternative zur chemischen Bekämpfung.

> Einleitung

Spinnmilben gehören zur Klasse der Arachniden (4 Beinpaare) zur Familie der Tetranychiden und zur Ordnung Acarina.

Unter dem Oberbegriff Spinnen, gibt es kleine Spinnen sowie die Spinnmilbe (Tetranychus urticae), auch noch gelbe Spinne genannt. Diese Spinne ist ein gefürchteter Pflanzenschädling, deren Entwicklung unter Gewächshausbedingungen günstig ist, sehr schnell ist und zur Zerstörung der Kultur führen kann.

> Entwicklungsstadien und morphologische Eigenschaften

Morphologische Eigenschaften der ausgewachsenen Insekten:

Sie sind mit bloßem Auge sichtbar. Die Männchen sind 0,3 mm lang, haben einen schmalen länglichen Körper. Die Weibchen sind etwas länger (0,5 mm).

Der ausgewachsene Körper ist kugelig und eiförmig. Die Oberhaut ist behaart. Die Farbe liegt zwischen gelb bis grün. Im Herbst und in trockenen Zeiten färben sich die Weibchen sich rot-orange. Weibchen und Männchen tragen zwei schwarze Flecken auf jeder Seite des Körpers.

 

Die Spinnmilbe hat 5 Entwicklungsphasen:

  • Ei-Phase
  • Larven-Phase
  • Protonymphen-Phase
  • Deutonymphen-Phase
  • Erwachsenen-Phase

 

Die Larvenphase sowie die zwei Nymphenphasen bestehen aus einer aktiven und einer ruhigen Phase.

Die Spinnenkolonien bestehen aus 75 % Weibchen. Die Männchen paaren sich mit ihnen sobald sie ausgewachsen sind. Eine einzige Paarung genügt, um alle Eier zu befruchten.. Befruchtete Weibchen gebären Männchen und Weibchen. Die nicht befruchteten ausgewachsenen Weibchen können auch Eier legen, aus welchen aber nur Weibchen schlüpfen.

Unter optimalen Bedingungen legt ein einziges Weibchen mehr als 100 Eier. Die Menge ist von Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Eier sind rund und haben einen Ø von 0,1 bis 0,2 mm. Sie sind durchsichtig und werden dann milchig. Sie befinden sich oft auf der Blattunterseite.

 

Die Larven besitzen 3 Beinpaare und sind nach dem Schlüpfen durchsichtig mit roten Augen.

Beginnen sie sich zu ernähren, wird ihre Farbe grüner, heller oder dunkler. Dazu erscheinen zwei dunkle Flecken in der Körpermitte. Genügend ernährte Larven verharren bewegungslos auf den Blättern und werden zu Protonymphen.

 

Diese Protonymphen sind etwas größer als die Larven. Der Hauptunterschied besteht in der Erscheinung von einem 4. Beinpaar. Ihre Farbe wechselt von hellem Grün zu dunklerem Grün. Die Flecken auf dem Körper sind jetzt sichtbarer geworden. Nachdem sie sich ernährt hat, tritt die Protonymphe ihre Ruhephase an und wird zur Deutonymphe.

 

In diesem Stadium wird der Größenunterschied zu den beiden Phasen deutlicher. Die Farbe hat sich nicht geändert. Männchen und Weibchen können dann voneinander unterschieden werden: die Männchen sind klein und länglich, die Weibchen größer und runder. Nach abgeschlossener Ernährung tritt die Deutonymphe ihre Ruhephase an und wird zum ausgewachsenen Insekt.

 

Die Entwicklungsdauer der Spinnmilbe hängt mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Kultur und  Blattalter zusammen. Bei 20°C dauert die Ei-Phase 17 Tage, bei 30°C 7 Tage. Temperaturen über 40°C sind schädlich; unter 12°C entwickelt sich die Spinnmilbe nicht mehr.

 

Im Winter entwickelt sich Spinnmilbenkolonien langsamer, da einige Weibchen sich in einer Diapause befinden und aufhören Eier zu legen.

> Verursachte Schäden

Die Spinnmilbe hält sich vorzugsweise zwischen den Jungblättern, in den Knospen, auf der Innenseite des Blattes und im den Falten der Blattflächen auf. Sie sind lichtscheu. Larven, Nymphen und ausgewachsene Spinnmilben verursachen Schäden in der Cyclamenkultur. Mit ihrem Saugbohrer ernähren sie sich von dem Inhalt der Oberhautzellen des Blattes. Als Reaktion zeigt die Innenseite des Blattes gelbe Punkte, die sich verbreiten, gräulich werden. Bei starkem Befall verwelken sie. Die gelbe Farbe ist durch das Verschwinden des Chlorophylls bedingt, was auf eine Verminderung der Photosynthese hindeutet.

Diese gelbe Flecken stellen eine ästhetische Wertminderung von Cyclamen dar.

Der eingespritzte Speichel hat eine toxische Wirkung auf das Gewebe.

 

Eine Eigenart der Spinnmilben ist ihre Fähigkeit Netze zu spinnen. Ist der Befall stark, können ganze Pflanzen damit bedeckt sein. Anfangs befinden diese sich hauptsächlich an der Unterseite der Blätter; dadurch vermindert sich die Photosynthese. In diesen Netzen bewegen sich die Spinnmilben, legen dort ihre Eier und schützen sich gegen Umwelteinflüsse und Bekämpfungsmittel.

> Ausbreitung der Spinnmilben

Aufgrund der großen Weibchenpopulation befinden sich die Männchen immer in der Nähe eines ausgewachsenen Weibchens. Egal ob es zu einer Befruchtung kommt werden zahlreiche Eier gelegt. Ihre Entwicklung ist sehr schnell und die Fortpflanzungsrate hoch.

Die Ausbreitung erfolgt auf dem Boden, worauf die Spinnen fallen, um sich dann auf den Weg zu anderen Pflanzen zu begeben. Die Netze, die gewebten Fäden erlauben ihnen eine  Fortbewegung über dem Boden. Sie können auch während des Topf- und Materialtransportes, mitbefördert werden. Als Bleibe bevorzugen sie ein warmes und trockenes Klima. Sie nisten daher nur an geeigneten Stellen des Gewächshauses.

> Biologische Bekämpfung

Eine biologische Bekämpfung ist die beste Antwort auf die Angriffe dieser Spinnmilbe. Die ersten biologischen Mittel, die in den Handel gebracht wurden, waren die gegen Spinnmilben.

 

Die Anwendung findet über die spezifische räuberische Milbe, Phytoseiulus persimilis, statt. Diese Raubmilbe gehört zur Ordnung der Acarina und zur Familie der Phytoseiiden. Diese Milbe ist so groß wie ihr Opfer, kugelig und orangefarbig mit einer gut entwickelten Rückenbehaarung.

 

Ihre Entwicklungsstadien sind mit denen ihres Opfers identisch, außer das es bei den Larven und den Nymphenphasen keine Ruhepause gibt. Der Entwicklungszyklus dauert ca. 10 Tage bei 25°C Temperatur und 75 % Luftfeuchtigkeit. Ihr Entwicklungspotential ist dadurch größer als das ihrer Opfer.

 

Das befruchtete Weibchen legt die Eier in die Nähe der Spinnmilbenkolonien. Bei Temperaturen zwischen 17°C und 28°C kann das Weibchen bis zu 60 Eier legen. Diese sind ca. zwei Mal so groß wie die der Spinnmilben. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich nicht. Erst in der ersten Nymphenphase und dann während des weiteren Lebens ist die Ernährung konstant. Der Räuber frisst die Spinnmilben in allen Phasen.

Dieser Räuber ernährt sich nur von Spinnmilben. Während der Opfersuche scheint es, dass er sich durch den Geruch der beschädigten Kulturen und den bestehenden Netzen leiten lässt.

 

Ist die Population der Spinnmilben schwächer als die des Räubers kann dieser sich leichter fortbewegen. Bei 20°C legt das Räuberweibchen mehr Eier. Die Anzahl der Weibchen ist größer, die Generationsdauer kürzer und die Entwicklung schneller. Zwischen 15°C und 25°C ist die räuberische Aktivität optimal. Bei Temperaturen über 30-35°C ernährt sich der Räuber nicht mehr.

Diese räuberische Milbe wird unter der Bezeichnung Spidex oder Spidex Plus, Phytoseiulus-system, Phyto-line p. angeboten. Diese Handelsprodukte beinhalten erwachsene Insekten.

 

Die Milbe Amblyseius californicus wird auch als Raubmilbe angeboten. Sie wird unter der Marke Californicus system, Ambly-line cal und Spiral verkauft.

> Chemische Bekämpfung

Durch intensive chemische Bekämpfung wurde die Spinnmilbe gegen zahlreiche Pflanzenschutzmittel resistent. Darüber hinaus hat diese intensive Bekämpfung eine schädliche Wirkung auf natürliche Feinde der Spinnmilbe.

 

Die ständige Entwicklung der Regelungen und der Zulassungen der Behandlungsmitteln, sowie dessen nationalen Unterschiede erlauben nicht den aktuellen Zulassungsstand zu berücksichtigen. Jeder Produzent muss sich deshalb bei dem zustandigen Pflanzenschutzamt informieren und die letzten Auflagen des Pflanzenschutzgesetzes zu beachten. Um die Wirkung des Wirkstoffes (Dosis) sowie die Kulturreaktion zu prüfen, (Phytotoxizität), wird empfohlen, eine vorherige Testanwendung an einem Pflanzenmuster durchzuführen.



Hinweis

In diesem Dokument werden Sie die Beschreibung von Kulturmethoden, die im Bereich der Cyclamenkultur im S.C.E.A. de Montourey (Fréjus / Frankreich) erprobt wurden. Diese Methoden basieren auf eigenen Erfahrungswerte sowie auf die Kenntnisse und die Verwendung von den als Referenz angegebenen Büchern.   Diese unter unseren klimatischen Bedingungen gewonnene Erfahrung in der Cyclamenkultur kann unter anderen Bedingungen einige Anpassungen notwendig machen, da natürliche Ereignisse die erhofften Ergebnisse vernichten können, wenn die Methodologie nicht genau befolgt wurde.   Wir weisen daraufhin, dass diese Hinweise und Anleitungen nur als Empfehlungen gelten und keine Erfolgsgarantie sind. Es wird empfohlen, vorherige Tests durchzuführen.

 

Schmarotzer :

S.A.S Morel Diffusion

2565, rue de Montourey
83600 Fréjus - France

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